Kooperation zwischen Weichenwerk Wörth GmbH und der Region Traisen-Gölsental sichert den Betrieb im Winter auf der Anschlussbahn Traisental

Artikel von Pleyer Manuela | Aktuelles,Aktuelles der Anschlussbahn | Freitag 18 Oktober 2013 09:31

Mit 1. April 2012 hat die Region Traisen-Gölsental bestehend aus zehn Gemeinden die von der Einstellung bedrohte Bahnstrecke Freiland-St. Aegyd/Nw. übernommen um diese als Güterbahn weiter zu betreiben. Mit diesem österreichweit einzigartigen Projekt konnten 4.000 LKW-Fahrten und 1.000 to CO² jährlich eingespart werden, da die Einstellung der Bahnstrecke die Verlagerung von bis zu 100.000 t Güter auf die Straße bedeutet hätte.

Nun ist gemeinsam mit dem Weichenwerk Wörth GmbH (WWG) ein weiterer großer Schritt zur langfristigen Sicherung des Betriebes gelungen.

„Besonders der Winterdienst auf der Strecke stellte uns vor große Herausforderungen. Durch die teils hohe Lage der Strecke, können innerhalb kurzer Zeit große Schneemengen zusammenkommen. Da wir keinen Klimaschneepflug wie die ÖBB zur Verfügung haben, mussten kostengünstige Alternativen gesucht werden“, informiert Mag. (FH) Roland Beck als Geschäftsführer der Region. Die gesuchte Alternative wurde im bestehenden Zweiwege-Unimog (dieser kann auf der Straße ebenso wie auf der Schiene fahren) der WWG gefunden.

„Gerne unterstützen wir das Projekt der Region, da uns die Neben- und Anschlussbahnen ein besonderes Anliegen sind. Dazu wird unser Unimog mit Schneepflug und Kran ausgerüstet und kann damit viele der anfallenden Arbeiten im Winter sowie im Sommer von der Schiene aus erledigen“, berichtet Geschäftsführer Mag. Helmut Kreiter.

In Summe investiert die Region € 138.000,- in den Umbau des Unimogs, das Personal für die Bedienung der Geräte wird von der Weichenwerk Wörth GmbH ausgebildet und zur Verfügung gestellt. Die Betriebskosten werden anteilig aufgeteilt. Von diesem PPP (Private-Puplic-Partnership) profitieren beide Seiten wie der Leiter des Vertriebs der WWG DI Ing. Andreas Friedrich weiß: „Durch diese Kooperation ist unser Unimog besser ausgelastet und die Fixkosten teilen sich auf beide Partner auf. Auch der kurzfristige Winterdienst kann durch die räumliche Nähe zur Anschlussbahn leicht erbracht werden.“

Foto Kooperation TGT

 

 

 

 

 

 

 

Weichenwerk Wörth GmbH:

Weichenwerk Wörth GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der voestalpine Weichensysteme GmbH und der ÖBB Infrastruktur AG. Gegründet wurde das Unternehmen im Oktober 2000.

Der Standort Wörth als Kompetenzzentrum für die Fertigung von Weichen und sonstigem Oberbaumaterial blickt auf eine über 100 jährige Geschichte (Link) als zuverlässiger und erfolgreicher Partner der Bahn zurück. Sie finden die Weichenwerk Wörth GmbH in St. Pölten in Niederösterreich, 60 km westlich von Wien.

Mit der Gründung der WWG haben zwei bedeutende österreichische Konzerne Wissen und Erfahrung im Bereich der Weichentechnologie gebündelt. Auf der einen Seite die voestalpine VAE Gruppe als Weltmarktführer im Weichenbau mit globaler Fertigungspräsenz und langjährigem Know How in verschiedensten Märkten, auf der anderen Seite die ÖBB als eines der bedeutendsten europäischen Bahnunternehmen.

Flexibilität, Nachhaltigkeit, sofortige Lieferbereitschaft, höchste Qualität und Liefertreue, hohes Engagement unserer Mitarbeiter und wertschätzender Umgang sind nur ein paar Worte, die unser Unternehmen charakterisieren.

WWG ist Spezialist in der Fertigung von Weichen, Komponenten, Isolierstößen und Produkten des Bahnoberbaus. In den letzten Jahren wurde das vorhandene Know How um Aktivitäten im Dienstleistungsbereich erweitert, hier ist WWG Marktführer bei Weichenlogistikleistungen in Europa. Die Vorteile für die Kunden liegen in höherer Einbauqualität sowie kürzeren Streckensperren und damit verbundener höherer Gleisverfügbarkeit. Ergänzt wird das Dienstleistungsspektrum durch Lebenszyklus verlängerndes Weichenerstservice, Weichenservice, technische Dienstleistungen und in Verbindung mit dem Bereich Recycling der Rücknahme kompletter Altweichen mit Schrägwaggons (WTM, WTW). Mit dem Bohrwerk für Holzschwellen konnte der Kreis zum Komplettanbieter geschlossen werden.

Region Traisen-Gölsental:

Die Kleinregion Traisen-Gölsental, im malerischen Alpenvorland gelegen, wurde 2004 als Verein gegründet und umfasst zurzeit zehn Gemeinden und ca. 20.000 Einwohner. Zu Beginn der kleinregionalen Arbeit wurden vor allem touristische und kulturelle Großprojekte abgewickelt und begleitet. So wurde die Via Sacra, der Pilgerweg von Wien nach Mariazell, auf Wegen nahe der historischen Route geplant, neu beschildert und teilweise neu angelegt. Weiters entstand der Traisentalradweg, mittlerweile eine der beliebtesten Hauptradrouten Niederösterreichs. Die internationale Kunstausstellung „Mitteleuropazyklus“ ist seit Jahren ein fixer Bestandteil des kulturellen Angebots in Europa.

In den vergangenen Jahren fokussierte sich die Kleinregion mehr auf die Themen Wirtschaft, Mobilität und Weiterbildung. Aus dieser Initiative entstand das Regionale Bildungswerk Voralpen, ein neues Verkehrskonzept für den öffentlichen Verkehr, kooperative Messeauftritte, sowie die Genussregion Lilienfelder-Voralpen Wild. Mit der Übernahme der Bahnstrecke Freiland-St.Aegyd/Nw. übernimmt die Kleinregion Verantwortung für die Erhaltung bestehender Infrastruktur und die Beibehaltung des schienenbezogenen Güterverkehrs. Um eine passende Trägergesellschaft für die wachsenden Aufgaben zu haben, wurde 2012 die „Traisen-Gölsental Regionalentwicklungs GmbH“ gegründet.

 

 

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